Rappenlochbrücke Dornbirn

Die Brücke über das Rappenloch ist die vierte der neuen größeren Brücken im Ebnitertal.



Die alte Rappenlochbrücke ist im Jahr 2011 nach einem Felssturz eingestürzt. Die unmittelbar danach errichtete Behelfsbrücke musste im Jahr 2020 nach einem neuerlichen Felssturz abgetragen werden. Der errichtete Notweg musste aus Gründen des Naturschutzes rasch wieder außer Betrieb genommen werden.

Die alte Brücke hat die Rappenlochschlucht an der schmalsten Stelle gequert. Die Spannweite betrug ca. 30,0 m. Eine Variantenuntersuchung hat gezeigt, dass dies auch für die neue Rappenlochbrücke der beste Standort ist. Die Spannweite der neuen Brücke beträgt 62,6 m.

Auf die geologischen Besonderheiten musste Rücksicht genommen werden. Bergseits war gut tragfähiger Fels erst ab ca. 8,0 m unter Urgelände anzutreffen. Talseits haben sich unter dem Widerlager Ausbrüche gezeigt, die verankert werden mussten.

Die vorgespannte Stahlbetonbrücke wird mit einem V-förmigen Querschnitt ausgeführt. Die Gesamtlänge beträgt 68,0 m. Das Tragwerk ist in Brückenmitte 3,27 m, bei den Widerlagern 5,31 m hoch. Das Brückentragwerk ist bogenförmig ausgebildet. Mit der Höhe des Tragwerks an den Brückenwiderlagern konnte der tragfähiger Fels erreicht werden.

Als Absturzsicherung wurde eine Betonbrüstung ausgeführt, die aus dem V-förmingen Tragwerk „herauswächst“. Die Fahrbahn ist 4,5 m breit und in Hartbeton errichtet. Es sollen sich PKW/PKW nur in langsamer Geschwindigkeit begegnen können. Die Brücke wurde mit einer Längsneigung von 10,5 % ausgeführt.

Auf Grund der Schluchttiefe wurde ein unterspanntes Lehrgerüst mit einer Bauhöhe von ca. 10,0 m und einer freien Länge von 56,0 m errichtet. Ein Wunsch der Stadt Dornbirn war es, dass sich die neue Rappenlochbrücke in die, im Ebnit bestehende Brücken-Trilogie „Schanerlochbrücke – Schaufeltobelschluchtbrücke – Kohlhaldenbrücke“ architektonisch einfügt.

Projekt:

Neubau Rappenlochbrücke Dornbirn

Auftraggeber:

Stadt Dornbirn

Leistungen:

Einreich- und Ausführungsplanung, Tragwerksplanung, örtliche Bauaufsicht

Projektpartner:

Architektur Marte.Marte

Fotos:

Marc Lins Fotografie, M+G INGENIEURE, lgb